Johan Berendsen
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Johan Berendsen

Limburg 1940-1945,
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Johan Berendsen


 02-09-1912 Avereest      02-05-1947 Vught (34)
- Polizei - NSB - Kriegsverbrecher*innen - Venlo -



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    Foto aus der Kriminalakte im Nationalarchiv: Johan Berendsen Anfang September 1944.

    Johan Berendsen war ein niederländischer Kriegsverbrecher, der als „der Schrecken von Venlo“ bekannt war. [1]
    Nach seiner Kriegsgefangenschaft und seiner Entlassung aus den niederländischen Streitkräften schloss er sich im Juli 1940 der N.S.B. Ortdgruppe Venlo an, wo er eine Zeit lang die Position des Kommandanten des WA innehatte. [2]
    Im Jahr 1943 besuchte er eine Polizeiausbildung in Schalkhaar und trat am 16. August 1943 im Rang eines Wachtmeisters in die Gemeindepolizei von Venlo ein, wo Otto Couperus einen Monat zuvor zum Kommandanten ernannt worden war. So wurde er bereits am 1. Oktober 1943 zum Opperwachtmeester (Oberwachtmeister) befördert. [2]
    Berendsen trat außerdem in die SS ein. [3]
    Cammaert schreibt über ihn: Er erlangte einen sehr schlechten Ruf für seinen Sadismus und seine unerbittliche Jagd auf Untergetauchte, besonders im Jahr 1944. Er führte eine Gruppe von A.K.D.-Leuten an. Nach dem Krieg wurde er zum Tode verurteilt. [4.1]
    Er ist also kein Überlebender, sondern ein weiteres Kriegsopfer, obwohl das schwer zu verstehen ist.
    Der A.K.D. (Arbeitskontrolldienst) hatte einen deutschen Namen, bestand aber aus Niederländern. Sie wurden auch Ommen-Polizei genannt, weil sich ihr Hauptquartier im KZ „Erika“ bei Ommen befand. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, untergetauchte Personen aufzuspüren, die nicht zur Zwangsarbeit nach Deutschland gehen wollten.

    Die Zahl der von Berendsen und seinen Spießgesellen verhafteten Personen ging in die Hunderte. Die meisten Verhafteten wurden ins Lager Amersfoort transportiert oder durch Vermittlung des G.A.B.-Venlo zur Arbeit auf dem örtlichen Flugplatz oder in Deutschland eingesetzt. Bei den Verhaftungen gingen die A.K.D.-Leute oft brutal vor. Es wurde nicht nur mit der Hinrichtung gedroht, sondern sie wurde auch regelmäßig ausgeführt: Mehrere Menschen wurden bei den Verhaftungen getötet oder verletzt.
    Eines von vielen Beispielen für die von Berendsen und seiner Bande begangenen Verbrechen findet sich auf der Website De Venlose synagoge. [5]
    Berendsens Aktionen wurden noch brutaler, nachdem er am 16. Juli 1944 in der Nähe von Grubbenvorst vom untergetauchten Polizisten und L.O.-Widerständler J.J. Theelen angeschossen und in den rechten Fuß getroffen worden war. Im Herbst 1944 unternahm seine Gruppe, ergänzt durch N.S.B.-Mitglieder, groß angelegte Plünderungen.
    Außerdem begann die Gruppe mit der Sipo zusammenzuarbeiten, als diese in Venlo einmarschierte. Als die Front näher rückte, zogen Berendsen und seine Bande Ende Oktober in den Norden des Landes. Schließlich landeten sie in Nordholland.
     [4.2]
    Gerrit van der Vorst fügt hinzu: Wegen seines drastischen Vorgehens wurde er schließlich, nach langem Drängen von Bürgermeister Zanders, am 10. Oktober 1944 zusammen mit seinen Gefährten vom Sicherheitsdienst verhaftet und anschließend aus Venlo entfernt. [2]
    Die Sipo oder der Sicherheitsdienst war nach der Befreiung von Maastricht auf der Flucht und übernahm die Terrorherrschaft des AKD in Venlo.

    Im Januar 1945 wurde vor dem Feldgericht beim Höheren SS und Polizeiführer Nordwest ein Strafverfahren gegen Hauptwachtmeister Berendsen wegen Plünderungen in Venlo verhandelt. Sein deutscher Kommandant legte ein gutes Wort für ihn ein: Während seines Dienstes in Venlo (Limburg) wurde er von einem Terroristen niedergeschossen und war deshalb oft erbittert über diejenigen, die deutschfeindlich sind. Ein merkwürdiges Argument für die Ausplünderung anderer. [6]
    Dieser sogenannte Terrorist war der oben genannte Jan Theelen, ein ehemaliger Kollege.
    Am 10. Mai 1945 ergab er sich der 1. kanadischen Armee.
    Im Jahr 1947 wurde er vom Sondergericht in Herzogenbusch verurteilt. Insbesondere der Mord an mehreren unschuldigen Zivilisten stufte ihn als Kriegsverbrecher ein. [2]
    Im Gefängnis in Scheveningen und Venlo wurde er von Wärtern misshandelt. Er wurde zum Tode verurteilt und das Urteil wurde an dem Ort vollstreckt, an dem vor ihm schon so viele Widerstandskämpfer hatten sterben müssen: auf dem Schießplatz von Kamp Vught. [6]
    Auch ihn dürfen wir nicht vergessen.

    Fußnoten

    1. nl.wikipedia.org Johan Berendsen
    2. wo2venlo.nl J. Berendsen
    3. Gerrit van der Vorst, Buun 12, Stichting Cultuurhistorische Publicaties, serie cultuurhistorische jaarboeken voor Venlo en omstreken, 2010, pp.57-79: De oorlog die Jan Theelen verloor
    4. Cammaert, A. P. M. (1994). Het verborgen front: Geschiedenis van de georganiseerde illegaliteit in de provincie Limburg tijdens de Tweede Wereldoorlog, Rijksuniversiteit Groningen.
      1. Hoofdst. 0, pp.18ff: Introductie van vaak genoemde personen
      2. Hoofdst. 6, p.584
    5. soree.info De Venlose synagoge
    6. floddergatsblog De executie van een Venlose oorlogsmisdadiger
    7. https://floddergatsblog.wordpress.com/wp-content/uploads/2017/10/foto-0-johan-berendsen-begin-september-1944-privecc81collectie.jpeg