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Limburg 1940-1945,
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Das Folgende beschränkt sich nicht auf Limburg: Es handelt sich um das Wiederaufleben des Faschismus nach dem Krieg, obwohl die meisten Menschen dachten, wir hätten diese Lektion inzwischen gelernt. Offenbar doch nicht, also müssen wir immer wachsam bleiben. Denn auch die Faschisten lernen dazu.
Zum besseren Verständnis folgt hier ein kurzer und sehr unvollständiger Überblick über diese Entwicklung in der Nachkriegszeit, vor Allem in Europa.
Aber auch hier können wir nicht auf alles eingehen. Außer Betracht bleiben zum Beispiel die Diktaturen der Hitlerfreunde Franco in Spanien und Salazar in Portugal, Überbleibsel aus einer anderen Zeit.
Noch eine Bemerkung vorab über Faschismus im Staatsdienst:
Nicht nur Kolonialarmeen sind ein günstiges Umfeld für Faschismus. Alle Regierungsstellen, in denen Waffen getragen und Macht ausgeübt wird, sind für Menschen mit einer faschistischen Weltanschauung so attraktiv wie Honig für Fliegen.
Das heißt nicht, dass alle Polizisten Faschisten sind, genauso wenig wie man sagen kann, dass alle Erzieher pädophil sind. Aber bestimmte Berufe sind für bestimmte Menschen attraktiv. Rassisten bei der Polizei und der Armee gibt es in jedem Land.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann in Indonesien der Unabhängigkeitskrieg. Die Niederlande brauchten also sofort eine Armee, die mit so etwas umgehen konnte. Und wie könnte man eine Widerstandsbewegung besser bekämpfen, als mit Leuten aus dem ehemaligen Widerstand? Die Stoottroepers hatten sich aus verschiedenen Gründen dem Widerstand angeschlossen und mussten nun plötzlich gegen eine eben solche Bewegung in einem anderen Land kämpfen, in dem sie selbst die Besatzer waren. Einige erkannten dies, andere nicht. Einige sind übergelaufen, die meisten aber nicht. Es wurden, wie in jedem Krieg, die üblichen Verbrechen begangen, die wiederum meist vertuscht wurden. Auch durfte der Krieg nicht so genannt werden. Russland spricht von einem Spezialoperation in der Ukraine, die Niederlande sprachen von Polizeiaktionen. [wikp.1]
Die Franzosen versuchten, eine Unabhängigkeitsbewegung in Algerien zu verhindern. Im September 1947 wurde ein Gesetz über den Status Algeriens verkündet, das eine halbherzige Form der Demokratie einführte, das den Unabhängigkeitskampf gegen Frankreich aber nicht verhindern konnte. Die Spannungen und Repressionen nahmen zu. Im November 1954 erklärte die Front de Libération Nationale (FLN) den französischen Machthabern den Krieg. [wikp.2]
In diesem Krieg trat ein völlig neues Phänomen auf: der Aufstand der französischen Colons (Kolonisten), die Algerien als ihr Heimatland betrachteten und etwa 10% der Bevölkerung ausmachten. Sie betrachteten jedes Nachgeben gegenüber der FLN als Landesverrat. Die politische Haltung dieser Schwarzfüßer (pieds-noirs) war oft rassistisch und faschistisch. [wikp.3]
Sie fand ihren Tiefpunkt im Terror der Organisation de l’Armée Secrète (OAS).
Ein weiterer Tiefpunkt war der tödliche Ausgang einer Demonstration gegen den Algerienkrieg am 8. Februar 1962, bei der in der Pariser Metrostation Charonne neun Menschen durch Polizeigewalt getötet wurden. [wikp.4]
Im selben Jahr wurde Algerien unabhängig.
Schon lange vor dem Krieg sehnten sich viele Juden nach einem sicheren Hafen, einem Ort, an dem sie vor Pogromen sicher sein würden. Denn die Idee des Zionismus war schon im 19. Jahrhundert aufgekommen. Palästina sollte die Lösung für dieses „Volk ohne Land" sein. 1917 erklärte die britische Regierung in der Balfour-Erklärung, dass sie die zionistische Bewegung befürwortete. Balfour gab später zu, dass dabei die Interessen der Palästinenser missachtet worden waren. Die Briten haben dasselbe Gebiet auch drei anderen Parteien angeboten: den Türken (falls sie sich aus dem Ersten Weltkrieg zurückziehen würden), Hussein bin Ali, dem Scherifen von Mekka, als Belohnung für seinen Aufstand gegen die Türken [wikp.5], und den Franzosen, die im Rahmen des Sykes-Picot-Vertrags schon ein großes Gebiet nördlich davon unter ihrer Kontrolle hatten. Die Ablehnung in der arabischen Welt gegen dieses Musterbeispiel von europäischem Kolonialismus und die Ansicht, dass die jüdische Einwanderung ein Teil davon war, sind zu dieser Zeit entstanden. [wikp.6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Schrecken der Vernichtungslager wollten viele Überlebende nach Palästina, wie das gesamte Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer damals noch genannt wurde. Es stand noch unter britischer Herrschaft. Die Briten wollten den überbordenden Zustrom jüdischer Einwanderer eindämmen, doch schließlich wurde der Staat Israel ausgerufen. Es folgte ein Krieg nach dem anderen mit den umliegenden arabischen Ländern: 1948, 1967 (Sechstagekrieg), 1973 (Jom-Kippur-Krieg), so dass heute das Westjordanland, Ostjerusalem, der Gazastreifen und die syrischen Golanhöhen von Israel besetzt sind. Es folgten die erste und zweite Intifada. Der gegenseitige Hass wuchs und wuchs. Die Palästinenser sehen Israel als Kolonialmacht, die Israelis betrachten die Palästinenser als antisemitische Hasser und einen palästinensischen Staat als lebensgefährlich.
Nach der Ermordung von Yitzhak Rabin, dem Premierminister, der unter den wachsamen Augen von Bill Clinton die Osloer Abkommen mit Jassir Arafat ausgehandelt hatte, scheint der Frieden zwischen diesen Nachbarn weiter entfernt denn je. Der religiöse Fanatismus nimmt auf beiden Seiten zu. Viele Palästinenser, die sich früher als linke Antikolonialisten verstanden, sind zu fanatischen Muslimen geworden und führen plötzlich einen heiligen Krieg. Auch die jüdischen Gründer der Kibbuzim waren in den Anfängen Israels zumeist links eingestellt. Jetzt gibt es unter den Siedlern eine wachsende Zahl von Leuten, die man als ausgesprochene Faschisten bezeichnen kann. Seit ihrer Teilnahme an der Regierung unternehmen sie Versuche, die Demokratie abzuschaffen.
Dieser Prozess wurde durch den brutalsten Gewaltausbruch in diesem Teil der Welt, der das Ergebnis dieser traurigen Vorgeschichte ist, vorläufig gestoppt. Nach den Worten des Generalsekretärs der UNO ist dies nicht aus heiterem Himmel geschehen. Am 7. Oktober 2023 kamen Mörderbanden unter der Führung der Hamas aus dem Gazastreifen über die Grenze und ermordeten eineinhalbtausend Israelis und nahmen Hunderte als Geiseln. Die Regierung von Benjamin Netanjahu, für den dies ein Weg ist, einer Haftstrafe wegen Korruption zu entgehen, ließ die israelische Armee bombardieren und in den Gazastreifen einmarschieren mit dem Ziel, die Hamas zu vernichten. Sie haben Zehntausende von palästinensischen Leben zerstört. [2]
Aber selbst wenn es ihnen gelingt, die Hamas militärisch zu besiegen, wird diese Art von Friedenspolitik letztlich nur den Hass der Palästinenser und damit die Hamas stärken. Dank der religiösen Faschisten auf beiden Seiten wird das so noch über Generationen weiter gehen.
Die größte Widerstandsbewegung in Jugoslawien während des Zweiten Weltkriegs war die kommunistische unter der Führung von Josip Broz (besser bekannt unter seinem Pseudonym als Widerstandskämpfer: Tito).
Es gab auch eine royalistische Widerstandsbewegung, die zunächst von den Briten unterstützt wurde. Mit seiner Partisanenarmee gelang es Tito, das Land aus eigener Kraft zu befreien. In der Bevölkerung genoss er großes Ansehen. Er war Kroate, aber das Land war seit seiner Gründung 1918 vom serbischen Bevölkerungsteil dominiert worden. Auch die Hauptstadt (Belgrad) war gleichzeitig die Hauptstadt Serbiens. Tito gelang es mit seinem Charisma und weil er selbst Kroate war, die Differenzen zwischen Serben und Kroaten in Schach zu halten. Das war einer der Gründe für seine Popularität. Außerdem ging es der Wirtschaft besser als in den anderen sozialistischen Ländern.
Jugoslawien war das einzige Land auf der Welt, in dem die einzige Grundlage für die Nationalität die Religion war. Nicht einmal in Israel. Nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs gibt es keine israelische Nationalität, sondern nur eine Staatsbürgerschaft. Außerdem werden die Volksgruppen dort auch durch ihre Sprache unterschieden. Die sechs staatsbildenden Nationalitäten (narodi) in Jugoslawien waren die Serben, Kroaten, Slowenen, Montenegriner, Mazedonier und Bosniaken, die alle Serbokroatisch sprechen. Letztere könnten wir genauso gut als Muslime bezeichnen. Auch die Kosovaren sind mehrheitlich Muslime, bildeten aber eine eigene Minderheit (narodnosti) und sind inzwischen unabhängig. Zu den narodnosti gehören auch die Roma.
Bis zum Tod des Präsidenten auf Lebenszeit Tito im Jahr 1980 lief alles gut. Niemand war aber in der Lage oder wollte seine Politik fortsetzen. Die für die Zeit nach Tito vorgesehene rotierende Präsidentschaft funktionierte nicht, weil sie von Anfang an sabotiert wurde. Nationale Gegensätze kamen immer mehr zum Vorschein. Serbien wurde immer dominanter. Jugoslawien brach zusammen und damit auch die Hegemonialträume serbischer Nationalisten wie Slobodan Milošević. Es folgten grausame Kriege, in denen sich die Nachbarn gegenseitig abschlachteten, weil sie nun Nationalisten waren. Es wurde ein Begriff für etwas erfunden, das es in der Geschichte schon oft gegeben hatte: ethnische Säuberung. Ausrottung und Massenmord als großes Reinemachen. Der Name der Stadt Srebrenica (ˈsrɛ.brɛ.ni.ʦa) erlangte durch die Ermordung von rund 8.000 Männern und Jungen traurige Berühmtheit in der ganzen Welt. [wikp.7]
Wir werden hier nicht im Detail erklären, wie dieser Krieg ablief, das können Sie an vielen Stellen im Internet nachlesen.
Wir wollen hier nur feststellen, dass Nationalismus und Faschismus in diesem und vielen anderen Kriegen zwei mörderische Geschwister sind.
Neonazi-Parteien und -Gruppen und andere Rassisten waren fast unmittelbar nach dem Krieg in ganz Europa am Werk. In Deutschland nennt man sie die Ewig-Gestrigen. Aber wir dürfen auch all jene Politiker nicht vergessen, die mit populistischer Wahlpropaganda hoffen, ein paar Stimmen mehr von der rechten Seite zu bekommen, während sie in Wirklichkeit den weniger offenen Protofaschismus, auch Rechtspopulismus genannt, fördern.
Die erste rechtspopulistische Partei in den Niederlanden war die Boerenpartij (Bauernpartei) von Hendrik Koekoek, weshalb er auch Bauer Koekoek genannt wurde. [wikp.8]
Es handelte sich noch nicht um eine faschistische Partei, aber sehr wohl um eine rechtspopulistische Partei. Es folgten einige Spaltungen und ein neuer Name: 1981 trat die Partei unter dem Namen „Rechtse Volkspartij“ (RVP) zu den Wahlen an, konnte aber keine Sitze mehr gewinnen.
Inzwischen sitzen überall in Europa, aber auch anderswo, Rechtspopulisten in den Parlamenten, ihre Popularität wächst und sie beteiligen sich in immer mehr Ländern an der Regierung. Nicht nur in Osteuropa. Sie sind immer schwerer von Hardcore-Nazis zu unterscheiden. In der Tat sind sie deren parlamentarischer Arm. Als Hitler an die Macht kam, versuchte er plötzlich eine Zeit lang, den zivilisierten und gemäßigten Politiker zu spielen, und viele fielen darauf herein. Man ging davon aus, dass nun all die Vorschläge zur Judenverfolgung und zur Annexion von Gebieten mit deutschsprachiger Bevölkerung aufhören oder zumindest in den Kühlschrank wandern würden. [3]
Und was sagt Herr Wilders, der selbst ernannte Chef eines Clubs, der sich fälschlicherweise als Partei bezeichnet? Er hatte es geschafft, die größte Fraktion in der Abgeordnetenkammer zu bilden, also musste man jetzt mit ihm reden. Und Herr Wilders wollte regieren. Also sagte er plötzlich, dass all diese antidemokratischen Pläne in den Kühlschrank gehören. Denn er wäre nicht derjenige, der die Schuld trägt. Selbst die Pläne, die nicht wirklich antidemokratisch sind, zeigen eine extrem enge Sichtweise darauf, wer an unserer Demokratie teilnehmen darf.
Es gibt in Europa auch rechte Parteien, die sich keine Mühe geben, ihre faschistischen Wurzeln zu verbergen. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni macht keinen Hehl aus ihrer Bewunderung für Hitlers Kumpel Mussolini. Aber man muss auch die Unterschiede zwischen den Faschisten von damals und zum Beispiel den Fratelli d’Italia von heute sehen. Denn auch sie gehen mit der Zeit. Die Verherrlichung der Gewalt steht nicht mehr so im Vordergrund. Sie sagen auch nicht mehr, dass sie die Demokratie abschaffen wollen, sondern dass sie sie umwandeln wollen, nach dem Vorbild von Orban und Putin, was natürlich auf dasselbe hinausläuft. Unverändert im Vergleich zu den klassischen Faschisten ist aber, dass alle Rechtspopulisten genau wie Mussolini den Anspruch erheben, die Avantgarde des Volkes im Kampf gegen „die Eliten“ zu sein. Und diese Eliten, sagen sie, machen das Land kaputt. Zum Beispiel, weil sie das Land auflösen, seine Souveränität zugunsten von internationalen Organisationen aufgeben. [4]
Der Brexit ist ein gutes Beispiel dafür. Vor allem die populistische UKIP, damals unter der Führung von Nigel Farage [wikp.9], hat in Großbritannien dafür gesorgt, dass das Land jetzt in großen Schwierigkeiten steckt, weil es nicht mehr Mitglied der EU ist. Ganz zu schweigen von den Problemen rund um Nordirland.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) fasst die Bilanz des Brexit als "wirtschaftliches Desaster" für Großbritannien und die EU zusammen. [tagesschau.de]
Die Mehrheit der Ökonomen ist der Meinung, dass der Brexit der britischen Wirtschaft geschadet und das reale Pro-Kopf-Einkommen langfristig gesenkt hat, und das Referendum selbst hat der Wirtschaft geschadet. [wikp.10]
Die Rechtspopulisten punkten in ganz Europa bei der Landbevölkerung, wie die Bauerndemonstrationen zeigen. Überall sind die Bauern unzufrieden, überall sind die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, sehr ähnlich. Und trotzdem sind in dem einen Land angeblich die Grünen schuld, in einem anderen ist es Brüssel. Oder es ist Macron oder wer auch immer. In Polen und der Slowakei soll es der Weizenpreis sein, verursacht durch Importe aus der Ukraine. Die rechte Propaganda kann offenbar gut verbergen, dass das Hauptproblem seit Kriegsende die Konzentration im Agrarsektor ist. Immer größere Unternehmen, die an der Leine des Lebensmittelhandels laufen. Die Landwirte müssen für immer kleinere Margen arbeiten, während Aldi und Lidl riesige Gewinne einfahren.
Auch ein anderes Phänomen hat seit dem Zweiten Weltkrieg stark zugenommen, wie wir oben im Abschnitt über Israel gesehen haben: der religiöse Faschismus. Er wird selten so genannt. Man spricht in dem Zusammenhang oft von orthodoxen Menschen, obwohl die keineswegs immer Faschisten sind. Die Gruppen, von denen hier die Rede ist, sind es aber wohl. Zwischen der SA der Nazis und der Revolutionsgarde im Iran gibt es nicht so viel Unterschied. [wikp.11]
Oder zwischen der bereits erwähnten OAS aus Algerien und großen Teilen der jüdischen Siedler, die palästinensische Autonomiegebiete als jüdisches Land betrachten und damit versuchen, die Palästinenser zu vertreiben. Das alles atmet sehr stark den Geist von „Blut und Boden“ der Nationalsozialisten.
Ebenso die Hamas, der selbsternannte Islamische Staat und die Taliban, die alle ganz ähnliche Vorstellungen haben wie die Nazis, wenn es um Juden, Frauen und Minderheiten geht. Denken Sie zum Beispiel an den Völkermord an den Jesiden 2014 durch die ISIS¸ an die Verfolgung von sexuellen Minderheiten und so weiter. Denken Sie an den Mufti von Jerusalem, der während des Krieges ein starker Befürworter der Endlösung war, wie die Nazis ihren Völkermord an den Juden nannten.
Diese Relifaschisten glauben jedes Gerücht, wenn es um ihre Feinde geht. Sie leben in ihrer Blase, und jeder, der anders denkt, ist vom Satan geschickt.
Dies führt uns automatisch zu einer weiteren Entwicklung, die im heutigen Faschismus eine große Rolle spielt: die enorme Ausbreitung des Internets, insbesondere aller Formen des Internetverkehrs, an denen sich alle beteiligen können, auch Web 2.0 genannt. Die Plattformen, die dafür zur Verfügung stehen, heißen Social Media.
Die Algorithmen. Angeblich um das Surfen zu erleichtern, sorgen sie dafür, dass den Nutzern mehr vom Gleichen angeboten wird. Auf diese Weise bleiben sie länger auf der Plattform, was wiederum Einnahmen von Seiten der Anzeigenkunden generiert. Diese Programmierung führt dazu, dass sich immer mehr Menschen nur noch in ihrer eigenen Seifenblase (Bubble) bewegen. Allmählich bekommen sie sogar den Eindruck, dass dies die reale Welt ist.
Content Moderation. Dadurch sind es gerade die Faschisten und andere Hassprediger, die die sozialen Medien für ihre Botschaften stark nutzen. Der Islamische Staat ist ein klares Beispiel dafür. Wir haben es auch oben gesehen, bei den Bauern. Wir sehen es bei der Jugend auf Plattformen wie TikTok.
Es ist seit langem bekannt, dass die sozialen Medien unter Jugendlichen für Mobbing genutzt werden, zum Beispiel gegen jemanden, der nur ein bisschen anders ist als der Durchschnitt. Vor allem die rechte Propaganda lernt daraus immer mehr. So werden zum Beispiel demokratische Politiker mit Lügen und Halbwahrheiten angeschwärzt und oft weiß niemand, wer dahinter steckt, siehe die oben genannten Bauernproteste.
Moeten we dus de ondernemingen aan hun plicht herinneren, dat zij de verspreiding van haat moeten tegengaan? Want die haat wordt toch juist versterkt door hun algoritmen, omdat dat weer geld opbrengt. Iedereen mooi in zijn eigen bubble, waarvoor dan weer eigen reclame klaar staat. Die ondernemingen hebben daarvoor content moderatoren aangesteld, die handmatig de ergste uitwassen weer moeten verwijderen. Onbegonnen werk, en die moderatoren-baantjes worden ook weer geschrapt.
Hoezo wordt dit vooral voor de jeugd zo belangrijke terrein bijna zonder slag of stoot aan rechtse partijen en niet te vergeten aan hun mecenas en idool Poetin overgelaten?
Die ontwikkeling van de social media is veel gevaarlijke dan alle aanslagen van rechtse fanatici op asielzoekerscentra of synagogen, juist omdat hij zo onopvallend achter de beeldschermen werkt.
Aanslagen zijn natuurlijk het logische gevolg van die hetze. Die zijn dan wel vaak het werk van kleine groepjes of individuele fanatici, maar ze zijn gegroeid in het midden van onze maatschappij.
De rechtse propaganda heeft daarvoor de romantiserende term eenzame wolf bedacht. Zowel in de wetenschap als door overheden wordt die term lone wolf steeds minder gebruikt. De terminologie heeft een romantische connotatie en is vooral uitgedragen door de daders zelf. Het meer neutrale en objectieve ‘lone actor terrorist’ is een meer adequate term. [6]
Laat ons ermee beginnen, onszelf en vooral onze kinderen weerbaar te maken tegen de propaganda van de chat-trollen en chat-bots en andere bronnen van fake news.
Zie twee trieste, maar willekeurige gevallen van aanslagen in Duitsland, waarbij doden zijn gevallen onder mensen met een migratie-achtergrond.
Willekeurig, want we zien dit overal. Het zijn de aanslagen van de NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) en de aanslagen van Hanau. De NSU-moorden werden lang als moorden door de georganiseerde criminaliteit beschouwd, aan racistische motieven werd niet geloofd.
In Hanau reageerde de nooddienst van de politie niet op de herhaaldelijke oproepen (4×) van Vili-Viorel Păun, een Roma uit Roemenië, die toen maar alleen probeerde, de dader tegen te houden. Deze verzetsdaad heeft hij niet overleefd.
In Chemnitz begon de politie meteen na het einde van een herdenking, vier jaar na de moorden, de bloemen en kaarsen onder de ogen van de aanwezigen in vuilnisemmers te gooien.
In Nederland en België zijn er sinds 1945 verschillende aanslagen gepleegd met een rechts-extremistische achtergrond. Enkele van deze aanslagen zijn:
In een publicatie van de Nationaal Coördinator Terrorismebestrijding en Veiligheid (NCTV) in Nederland lezen we:
Het ombrengen van de Antilliaanse Nederlander Kerwin Duijnmeyer in 1983 door een zestienjarige skinhead werd en wordt door velen beschouwd als de eerste racistische moord na de Tweede Wereldoorlog. [7.1]
Land | Tote | Verletzte | Anschläge |
---|---|---|---|
Italien | 162 | 772 | 89 |
Frankreich | 89 | 303 | 262 |
Westdeutschland | 51 | 267 | 133 |
Spanien | 15 | 56 | 36 |
Belgien | 7 | 3 | 12 |
Portugal | 5 | 4 | 11 |
Österreich | 4 | 4 | 14 |
Schweiz | 3 | 5 | 9 |
Vereinigtes Königreich | 2 | 115 | 10 |
Griechenland | 1 | 81 | 65 |
Norwegen | 1 | 0 | 2 |
Schweden | 0 | 4 | 3 |
Dänemark | 0 | 0 | 1 |
Niederlande | 0 | 0 | 1 |
Quelle: Jacob Ravndal, “Thugs or Terrorists? A Typology of Right-Wing Terrorism and Violence in Western Europe“, in: Journal for Deradicalization, Ausgabe 3/2015.
Basierend auf der nicht mehr zugänglichen Tweed-Datenbank, http://folk.uib.no/sspje/tweed.htm, Universität von Bergen, Norwegen |
In dieser Tabelle von 2004 stehen die Niederlande und Dänemark ganz unten. Dass sich so etwas schnell ändern kann, zeigt der Fall Norwegens, das damals ebenfalls zu den Schlusslichtern gehörte.
Der Norweger Anders Breivik, der 2011 mit seinen Anschlägen in Oslo und auf Utøya 77 Menschen tötete, und der Brite David Copeland, der 1999 im Vereinigten Königreich drei Bombenanschläge verübte, sind Beispiele für solche Einzeltäter in Europa.
Witte benadrukt dat er in Nederland vanaf de jaren vijftig en zestig wel degelijk racistisch geweld werd gepleegd, maar dat dit door de overheid lang werd gebagatelliseerd. Witte noemt etnische spanningen en in sommige gevallen gewelddadigheden tussen groepen arbeidsmigranten en autochtone Nederlandse groepen in de jaren vijftig en zestig als voorbeeld van racistisch geweld. Ook was er na de oorlog op sommige momenten nog steeds sprake van antisemitisch geweld, zoals onder meer de vernielingen van duizenden joodse graven in de periode september-november 1966 in Zuid- en Oost-Nederland aantonen. [7.2]
Dieser letzte Absatz bedarf offensichtlich einer regelmäßigen Pflege. Morgen kann sich die Situation schon geändert haben, und ich werde ihn erneut schreiben müssen. Aber so war es auch bei George Orwells 1984: Er schrieb es unter dem Eindruck der damaligen Situation in der Welt. Von dort aus wollte er vor einer Welt warnen, die entstehen KANN: Die Welt in seinem Buch 1984 ist in drei Blöcke unterteilt, die alle gleichermaßen totalitär sind. Ein sehr düsteres Bild.
Wenn Orwell heute leben würde, vor wem würde er jetzt warnen wollen?
Wir werden es nie erfahren. Aber wir wissen, dass es ein Dreiergespann gibt, das versucht, seine Macht auf der Weltbühne auszubauen, und das im Moment noch an einem Strang zieht. Alle drei schrecken nicht vor Unterdrückung und Gewalt zurück. Dafür ist ihnen kein Mittel zu schäbig, keine Lüge zu platt.
Trump war der letzte der drei, der (erneut) Präsident wurde. Alle drei beherrschen hervorragend die Kunst der hybriden Kriegsführung, auch im Internet. Mit dem Hack und Leak (dem Hacken von Regierungscomputern und der Veröffentlichung von darauf gefundenen geheimen Informationen), mit der Verbreitung von Fehlinterpretationen und Lügen, zum Beispiel seinerzeit über Hillary Clinton – es ist zu viel um aufzuzählen. Sie bringen Chatbots in Umlauf, deren einziger Zweck es ist: Verwirrung zu stiften und für faschistische Politiker zu werben. Sie erstellen zum gleichen Zweck schlafende Konten, z. B. auf TikTok, die bei Wahlen aktiviert werden, wie in Rumänien geschehen.
Die russische Wirtschaft stellt in Wirklichkeit nicht viel vor.
Manfred Rösch schrieb in dem Artikel „Der Riesenzwerg: Russlands Wirtschaftsleistung im Vergleich“ am 11. Februar 2022, also kurz vor dem Beginn von Putins gescheitertem Versuch, die GESAMTE Ukraine besetzen zu lassen:
Russlands Wirtschaftsleistung ist buchstäblich ein Armutszeugnis. Egal, welches Zahlenset dazu betrachtet wird: Für ein solches Riesenland, gesegnet mit derart enormen Ressourcen und mit einer insgesamt gut ausgebildeten Bevölkerung von 145 Mio. Menschen, wäre noch das fünffache Bruttoinlandprodukt eher bescheiden. Das kleine Südkorea etwa, das 1953 noch kriegsversehrt darniederlag, hat eine Volkswirtschaft entwickelt, die heute etwas grösser ist als die russische. [8]
Aber der Krieg treibt die russische Wirtschaft an. Das muss mit dem bezahlt werden, was Russland in Hülle und Fülle hat: Rohstoffe. Wegen des Krieges sind diese Preise gestiegen.