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Limburg 1940-1945,
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Das nebenstehende Bild stammt aus Wikipedia. [1]
Während des Zweiten Weltkriegs war Hanna van de Voort ambulante Mutterschaftsschwester in Tienray und Umgebung in Limburg. Das lag damals in der Gemeinde Meerlo, heute gehört es zu Horst aan de Maas. Was die LO anbelangt, so lag es sie im Subdistrikt Broekhuizen. Hannas Vater war Bäcker, Gaststättenunternehmer und selbst ernannter Bürgermeister von Tienray.
In Amsterdam war eine Amsterdamse Studenten Groep (ASG) besonders aktiv bei der Rettung jüdischer Kinder. Nach ihrem Gründer, Piet Meerburg, wurde die Gruppe auch Meerburg-Gruppe genannt. Ihr heiliger Grundsatz war, dass allein die Eltern entscheiden sollten, was mit ihren Kindern geschehen sollte. Meerburg lernte Karel Ex aus Venlo kennen und kam durch ihn in Kontakt mit Hanna van de Voort.
Karel Ex aus Venlo war ebenfalls auf der Suche nach Möglichkeiten, jüdische Kinder in Amsterdam unterzubringen. Er kam mit einer Cousine von Hanna ins Gespräch, die sofort an Hanna dachte. [2]
Van de Voort kannte durch ihre Arbeit fast jeden in der Gegend und so gelang es ihr, zusammen mit Nico Dohmen - einem Studenten, der bei der Familie Van de Voort untergetaucht war - und anderen, eine sichere Unterkunft für 123 jüdische Kinder zu finden.
… Tante Hanna und Onkel Nico holten die Kinder in Venlo oder Venray von Bahnhof ab und brachten sie für die ersten Tagen im Haus der Familie Van de Voort unter. Dort gaben sie den Kindern ein Pseudonym und machten sie mit den katholischen Grundsätzen und dem Stadtplan von Rotterdam vertraut. Mit einem Ausweis des Centraal Bureau voor Kinderuitzending (Zentralbüro für Kinderlandverschickung) konnten sie sich so als evakuierte Waisenkinder aus dem zerbombten Rotterdam ausgeben. [3]
Cammaert schreibt über sie: Unter der Leitung der Krankenschwester J. van de Voort, unterstützt von dem Studenten N.J.P. Dohmen und dem 17-jährigen jüdischen Jungen K. Löwenstein, der in Meerlo untergetaucht war, fanden über hundert jüdische Kinder Unterschlupf bei Pflegefamilien in Tienray und den umliegenden Dörfern. Die Kontakte der Tienrayer Gruppe mit der L.O. waren minimal und informell. [4]
Eine wichtige Rolle in der Gruppe bei der Suche nach Adressen für die jüdischen Kinder, aber auch als Kontaktperson für die LO, hatte Toon Peeters.
Verhaftung
In der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August 1944 wurde Hanna van de Voort nach einem Verrat verhaftet und zusammen mit einigen der in Tienray versteckten Kindern nach Eindhoven gebracht. Nico Dohmen konnte entkommen. Auch andernorts in der Provinz fanden Razzien statt, bei denen Kinder und Gastgeber von untergetauchten Familien verhaftet wurden. Die Geschichte der Rotterdamer Waisenkinder hat sich jedoch in vielen Fällen bewährt. Es hat den Anschein, dass acht der Van de Voort anvertrauten Kinder deportiert und noch im selben Jahr in Auschwitz ermordet wurden.
Van de Voort saß neun Tage lang gefangen und wurde hart verhört. Sie weigerte sich aber, irgendwelche Informationen herauszugeben. Sie bestand darauf, dass sie nur Rotterdamer Evakuierten geholfen hatte. Mieke Mees, eine Medizinstudentin, die die Kinder von Amsterdam zu ihren Verstecken in der Provinz begleitete, fuhr nach Eindhoven und konnte den deutschen Kommandanten dazu überreden, Van de Voort freizulassen. [3]
Diese Gruppe hat also in Nord-Limburg das getan, was in Süd-Limburg hauptsächlich von der NV getan wurde.
Hanna van de Voort ist ein Beweis für die These von Herman van Rens, dass es einen großen Unterschied macht, wenn charismatische Menschen die Führung übernehmen, wenn es um das Leisten von Widerstand geht. In einer Zusammenfassung seines Buches Vervolgd in Limburg schreibt er:
Bei der Schaffung von Gruppennormen spielt die Haltung und das Vorbild einer kleinen Anzahl moralischer Führer, die den Mitgliedern der Gruppe den Weg weisen, eine große Rolle. In Limburg erwies sich während des Krieges sowohl das Helfen als auch das Wegschauen als ansteckend. Eine auf Hilfe ausgerichtete Ermöglichungsgesellschaft (society of enablement) schien dort vor allem in sicheren kleinen Gesellschaften zu gedeihen, in denen die Mitglieder und ihre Führer einander kannten und vertrauten. [5]
Dadurch machen viele Menschen mit, die genau diesen einen Anstoß brauchen. Hanna van de Voort erfüllte diese Funktion für die agrarische Gemeinschaft in Tienray und Umgebung.
Hanna van de Voort und Cisca de Mulder vertrieben während der Befreiung die Deutschen aus Swolgen:
In Swolgen half sie Cisca de Mulder mit einer großen Pumpspritze debei, den Hof angeblich zu desinfizieren. Die deutschen Soldaten bedankten sich ausgiebig bei ihr, da sie eine Heidenangst vor Tuberkulose hatten und flüchteten. Die Amerikaner konnten aufatmen.
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Sie starb am 26. Juli 1956 im Anthonius-Krankenhaus in Utrecht während einer Operation am offenen Herzen. [6]
In Tienray erinnert eine Gedenktafel an Hanna van de Voort. [7]
Fußnoten